Abendmahl

Die Ostertage kamen auf uns zu und ich machte mir Gedanken, wie wir dieses Fest mit unseren Bewohnern im Elim feiern sollten.

Am Karfreitag hatte ich Dienst. An diesem Tag war es definitiv zu früh, für ein fröhliches Fest. Das würden wir an Ostern feiern. Was aber machen wir am Karfreitag?

Ich bereitete ein gemeinsames Abendmahl vor. Ich wollte unsere Bewohner hineinnehmen in die Karfreitagsgeschichte. Meine Kinder mögen Rituale. Sie lieben es, wenn wir als Familie Abendmahl feiern. Wir haben dabei beinahe einen liturgischen Ablauf: Erst waschen wir in einer Schüssel mit warmem Wasser die Hände als Symbol für die zugesagte Vergebung. Dann hören wir eine Geschichte aus der Bibel, brechen das Abendmahlbrot, trinken Traubensaft und salben/ segnen einander.

Genauso haben wir mit den Bewohnern, die gerne dabei sein wollten, an Karfreitag zusammen gefeiert. Der liturgische Ablauf, die Symbolkraft wurden geschätzt und gab dem Anlass viel Tiefgang.

«Bin ich denn wirklich auch zum Abendmahl eingeladen?», «Seit 15 Jahren war ich als Christ nie mehr beim Abendmahl» und andere Feedbacks hörten wir an diesem Abend.

Dieses schlichte Zusammensein, gemeinsam die Hände waschen, die Karfreitagsgeschichte zu hören und dann gemeinsam das Brot zu brechen und uns gegenseitig zu salben wurde zu meinem persönlichen Osterhighlight.  

Wir erinnerten uns an die Entäusserung Gottes zu Ostern. Dies mit Menschen am Rande unserer Gesellschaft zu erleben, war eine berührende Erfahrung. Die Kraft von Ostern war mitten unter uns.