Es gibt einen Hobbycoiffeur im Elim. Man sieht nun des öfteren unten in unserem Foyer eine improvisierte Coiffeurstube, den Boden übersät mit Haaren, herumliegender Scheren und Rasiergeräten. Der Hobbycoiffeur, das bin ich, Anna, die irgendwann mal gefunden hat, sie könnte es wagen, unseren Bewohnern die Haare zu schneiden.
So richtig gelernt habe ich das Handwerk nicht. Meine beiden Haar- Modells, an denen ich mit YouTube Videos und dem Coaching einer Coiffeuse die ersten Schnitte übte, waren meine armen Kinder. Doch über die Jahre wurden aus dem Topf- Frisuren und den viel zu konservativen Stirnfransen einigermassen taugliche Buben- Haarschnitte.
Nun darf ich meine Laienkünste auch im Elim anbieten und es kommt fast jede Woche zu einem spontanen Coiffeur Termin. Auch von der Gasse kommt hie und da jemand zum Gratishaarschnitt.
Für mich eine schöne Erfahrung. Anders als in den üblichen Gesprächen kommt beim Haareschneiden eine lockere Fröhlichkeit hinzu. Eine halbe Stunde Zeit nur für einen Bewohner, für die neue Frisur und ein nettes Gespräch. Es ist eine so ganz andere Begegnung mit viel Leichtigkeit und Qualitätszeit. Es wird viel gelacht, viel berichtet und wenn die Frisur zum Ende auch noch gelingt, dann kommt viel an Dankbarkeit zurück.